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About Philipp Matthäus Hahn
Philipp Matthäus Hahn
Philipp Matthäus Hahn war das zweite von fünf Kindern aus der ersten Ehe des evangelischen Pfarrers Georg Gottfried Hahn (1705-1764). Von seinem Vater wurde er im Kindesalter in Griechisch, Latein und Hebräisch unterrichtet. Schon früh zeigte Philipp Matthäus Hahn großes Interesse an Astronomie. Im Alter von zwölf Jahren, besuchte er die Lateinschule in Esslingen. Im Jahr 1752 starb seine Mutter Juliana Hahn geborene Kaufmann (1711 – 1752). Sein Vater heiratete ein zweites Mal. In dieser Ehe wurden fünf weitere Kinder geboren. Philipp Matthäus Hahn bewarb sich um die Aufnahme in eine der württembergischen Klosterschulen, kam aber bei der dortigen Aufnahmeprüfung, einer Wettbewerbsprüfung, nicht zum Zuge. Stattdessen besuchte er die Nürtinger Vorbereitungsschule für die niedere Geistlichkeit.[1] Hier entwickelte er als technischer Autodidakt Sonnenuhren. In seinen theologischen Studiengebieten setze er sich mit den Lehren Johann Arndts, der als Wegbereiter des Pietismus galt, und der rationalistischen Philosophie Christian Wolffs, auseinander. 1756 wurde sein Vater wegen Trunkenheit nach Onstmettingen strafversetzt. Dort lernte Hahn seinen Freund und späteren Assistenten Philipp Gottfried Schaudt kennen, der eine Uhrmacherlehre absolviert hatte. Von 1757 bis 1759 setzte Hahn seine theologische Ausbildung in Tübingen fort. Dort entwickelte er in seiner freien Zeit, Teile zum Bau von Teleskopen und Sonnenuhren. Während seines Studiums hungerte er sich durch. Er verdiente sich sein Geld zum Leben mit seinem Talent zum Instrumentenbau, teilweise in Zusammenarbeit mit seinem Freund Philipp Gottfried Schaudt, da ihn sein Vater finanziell nicht unterstützte. Die Prüfungsgebühren wurden Hahn, aufgrund seiner Armut, zur Hälfte erlassen, den anderen Teil der Gebühren streckten Verwandte vor.
Nach dem Studium konnte Hahn in Lorch eine Stelle als Hauslehrer antreten. Seine erste von mehreren Anstellungen als Vikar erhielt er 1761 in Breitenholz. Er vertrat Friedrich Christoph Oetinger in Herrenberg. 1764 wurde er Pfarrer in Onstmettingen, dem heutigen Stadtteil von Albstadt, als Nachfolger seines verstorbenen Vaters. Hier entstanden unter der Mitwirkung Schaudts seine ersten Neigungswaagen und Weltmaschinen. Bei den Weltmaschinen handelt es sich z. B. um das „Nürnberger Modell“, eine Uhr mit Kalender, die die Zeit bis zur Apokalypse anzeigen (wobei ein Sperrhaken für 1836 da sein Lehrer Johann Albrecht Bengel für dieses Jahr den Beginn des Tausendjährigen Reiches prophezeit hatte), sowie synchronisierte helio- und geozentrisches Orreries enthalten. Diese wurde erst nach dem Tod Hahns fertiggestellt.[2] Auf Anregung dessen Aufragsgebers, Herzogs Carl Eugen, dem er 1767 eine astronomische Uhr übergab und der ihn bewunderte und als „Uhrmacher Gottes“ betitelte, erhielt er 1770 die gut dotierte Pfarrei in Kornwestheim. Der Herzog bot ihm auch 1770 die Mathematik-Professur in Tübingen an, aber Hahn schlug diese aus. Dort unterhielt er auch eine Uhrmacher-Werkstatt, in der er auch Verwandte beschäftigte und die die Instrumente nach seinen Plänen anfertigte. Er führte als Ergänzung zum Gottesdienst eine Erbauungsstunde ein. 1781 erhielt er die am besten dotierte Pfarrei des Landes in Echterdingen. Dort baute er vor allem Taschenuhren, über die er auch ein Buch schrieb. Er starb 1790 an Lungenentzündung.
Für seine astronomischen Uhren und Instrumente waren teilweise umfangreiche Rechnungen nötig, so dass er begann Rechenmaschinen zu entwerfen und zu bauen. Sie waren die ersten voll funktionsfähigen Vierspeziesrechenmaschinen (von zwei Rechnern von Anton Braun am Wiener Hof abgesehen), basierend auf dem Staffelwalzen-Prinzip von Leibniz, die er wahrscheinlich aus dem Werk von Jacob Leupold kannte. Die erste Maschine baute er ab 1770. Der Prototyp wurde 1773 fertig, wurde aber erst 1778 vorgestellt, da es Probleme mit der Zuverlässigkeit des Zehnerübertrags gab. Bis 1779 gab es vier Maschinen, insgesamt baute er fünf bis sechs, von denen noch zwei existieren (Landesmuseum Württemberg in Stuttgart, Technoseum in Mannheim). Nachbauten sind im Arithmeum in Bonn.
1775 starb seine Frau Anna Maria Rapp (* 1749, Heirat 1764), der Tochter des Bürgermeisters von Schorndorf Ulrich Rapp, bei der Geburt ihres siebten Kindes. Vier Söhne aus der Ehe erreichten das Erwachsenenalter und zwei von ihnen wurden Uhrmacher. Ein Jahr später 1776 heiratete er Beata Regina (1757-1824), eine Tochter des Pfarrer-Originals Johann Friedrich Flattich.[1]
Hahn veröffentlichte mehrere theologische Bücher und stand im Briefwechsel unter anderem mit Lavater und Franz von Baader. Den Druck seiner Bücher - zur Umgehung der Zensur im Ausland- finanzierte er mit seinen Instrumenten.
1779 wurde er Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt.
Ein enger Mitarbeiter (und sein Schwager) war Johann Christoph Schuster, der auch weitere Rechenmaschinen basierend auf Hahns Prinzip baute. Seine Arbeit über Rechenmaschinen wurde auch von seinem ältesten Sohn Christoph Matthäus Hahn (1767-1833), von Schaudt und den Gebrüdern Sauter in Esslingen (die ihre Kenntnis von Schaudt erhielten) fortgesetzt.
Würdigungen und Erinnerungen
Zur Erinnerung an das Leben und Wirken Philipp Matthäus Hahns wurde 1989 (anlässlich seines 250. Geburtstags) in Onstmettingen das Philipp-Matthäus-Hahn-Museum eröffnet.
Im Heimatmuseum Echterdingen erinnert eine kleine Gedenkstätte an Philipp Matthäus Hahns Echterdinger Zeit. Neben einem Lebensabriss werden einige seiner mechanischen Arbeiten gezeigt, die in seiner Werkstatt im alten Pfarrhaus entstanden sind.
An den Pfarrhäusern von Echterdingen und Kornwestheim gibt es Gedenktafeln für Philipp Matthäus Hahn. Letztere erinnert auch daran, dass Hahn hier Besuch von Johann Wolfgang Goethe und Johann Caspar Lavater hatte.
In Stuttgart wird Philipp Matthäus Hahn durch ein freistehendes Denkmal bei der Liederhalle geehrt.
Mehrere Schulen (z.B. in Echterdingen, Nürtingen, Balingen, Albstadt) sind nach Hahn benannt.
in Esslingen (die ihre Kenntnis von Schaudt erhielten) fortgesetzt.
==Einzelnachweise==
[1] a b Holger Gayer: Philipp Matthäus Hahn. In: Stuttgarter Zeitung, 29. April 2004, S. 25.
[2] Frank Peter Unterreiner: Ein schwäbischer Tüftler: Philipp Matthäus Hahn und seine „Weltmaschinen“ – Wunder der Uhrentechnik. In: Stuttgarter Zeitung, 29. November 1991.
Quelle: wikipedia
Philipp Matthäus Hahn's Timeline
1739 |
November 25, 1739
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Scharnhausen, Ostfildern, Stuttgart, Baden-Württemberg, Germany
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November 27, 1739
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Scharnhausen, Ostfildern, Stuttgart, Baden-Württemberg, Germany
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1771 |
April 14, 1771
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Kornwestheim, Stuttgart, Baden-Württemberg, Germany
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1773 |
June 19, 1773
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Kornwestheim, Stuttgart, Baden-Württemberg, Germany
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1775 |
June 29, 1775
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Kornwestheim, Stuttgart, Baden-Württemberg, Germany
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1778 |
January 8, 1778
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Kornwestheim, Stuttgart, Baden-Württemberg, Germany
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1779 |
September 29, 1779
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Kornwestheim, Stuttgart, Baden-Württemberg, Germany
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1781 |
September 14, 1781
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Echterdingen, Leinfelden-Echterdingen, Stuttgart, Baden-Württemberg, Germany
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